Minimal invasive Operationen

Die Entwicklung der Schlüsselloch-Chirurgie
Seit den 1990er Jahren befindet sich die Minimal Invasive Chirurgie (MIC, endoskopische bzw. Schlüsselloch-Chirurgie), insbesondere die Laparoskopie (altgriechisch: lapare die Weichen und skopein betrachten) in Deutschland auf dem Vormarsch. Die Methode, ursprünglich für gynäkologische Eingriffe entwickelt, wurde für die Anwendung in der Viszeralchirurgie weiterentwickelt.
Durch die eingeschränkte Haptik (Abtastung des Gewebes) und die zweidimensionale Sicht hatten die „Schlüsselloch-Chirurgen“ mit Schwierigkeiten zu kämpfen, die der Methode anfangs die Rolle einer belächelten Kuriosität und akademischen Spinnerei einbrachten. Mit der Zeit jedoch wuchs die Erfahrung im Umgang mit der indirekten Sichtweise und dem neuen Instrumentarium. Die Vorteile der Methode (bessere Übersicht und Detailerkennung, kleinere Schnitte) wurden immer deutlicher, und so hielt die MIC unaufhaltsam Einzug in fast alle Bereiche der Chirurgie. Die Gallenblase (Galle) und der Wurmfortsatz (Blinddarm) waren die erste Organe, die in der minimalinvasiven Technik entfernt wurden. Später begann man damit, große Eingriffe am Magen und Darm durchzuführen. Schließlich konnten Studien wie dem COLOR-Trial (Dig. Surg 2000) die Gleichwertigkeit der Laparoskopie bei Darmtumor-Operationen belegen. Auch bei der Versorgung von Leistenbrüchen oder Narbenhernien bedient sich der Chirurg inzwischen routinemäßig der Schlüsselloch-Technik.
Inzwischen blicken Viszeralchirurgen in Deutschland auf eine jahrzehntelange Erfahrung in der MIC zurück und führen Operationen, wenn immer möglich in minimal invasiver Technik durch.
Doch auch die offene Operationstechnik hat nach wie vor ihren Stellenwert. Sollten Zweifel an der sicheren Durchführbarkeit eines minimal invasiven Eingriffs bestehen, entscheidet sich der verantwortungsvolle Operateur für ein offenes Vorgehen.
Besonderen Stellenwert besitzt die MIC in der Chirurgie der krankhaften Fettsucht (Adipositas). Heute werden über 90% aller bariatrischen Operationen laparoskopisch durchgeführt.
Dr. Schupfner und seine Mitarbeiter bedienen sich im neuen OR1-Operationssaal des EK Weende der modernsten Technik (HDTV-Monitore, Ultraschallschere Harmonic Ace, Fa. Ethicon, ERBE-HF-Chirurgie, ERBE-Argon-Laser, etc.).