Ambulante Operationen
Portimplantation
Patienten, bei denen eine Krebserkrankung diagnostiziert wurde, bedürfen vielfach einer sogenannten Systemtherapie, also Chemo- oder Immuntherapie. Je nach Art und Stadium der Tumorerkrankung geschieht dies in kurativer, also heilender oder palliativer Absicht. Dafür ist häufig die Implantation eines venösen Portsystems Voraussetzung. Es handelt sich dabei um eine ummantelte Edelstahlkammer, an der ein Katheter befestigt wird, welcher durch das Venensystem des Armes und des Halses bis in die obere Hohlvene, also bis kurz vor das Herz, vorgeschoben wird. Dies dient der Sicherheit und auch dem Komfort, denn häufig vernarben die Venen des Armes nach regelmäßiger Verabreichung der chemotherapeutischen Substanzen. Es wird dann immer schwieriger für des betreuende Pesonal und die Ärzte, eine geeignete Punktionsstelle zu finden. Es kann sogar bei hohem Druck infolge schlechten venösen Abflusses zum Einreißen der Venen und zum Austritt der unverdünnten zytotoxischen Substanzen in das umliegende Gewebe kommen, mit der Folge schwerer Gewebeschädigung. Einige Behandlungsregimes setzen daher zwingend ein gut funktionierendes Portsystem voraus, um eine ambulante Verabreichung zu ermöglichen.
Der Eingriff dauert in der Regel nur 15 bis 20 Minuten und wird meist in kurzer Allgemeinnarkose durchgeführt. Komplikationen wie Lungenfellverletzung, Lungenkollaps und Katheterfehllage sind äußerst selten. Nach etwa 1 bis 2 Stunden könne sich die Patienten wieder von ihren Angehörigen abholen lassen. Der Port ist dann sofort einsatzbereit.
Dialysekatheter
Kommt die Funktion der Nieren zum Erliegen, zum Beispiel bei Diabetes mellitus Typ II, sichert die Hämodialyse das weitere Überleben der Patienten. Bevor ein sogenannter arteriovenöser Shunt durch den Gefäßchirurgen am Arm zur dauerhaften Dialysebehandlung angelegt werden kann, wird überbrückend ein spezieller Katheter über die tiefe Hals oder Schlüsselbeinvene eingelegt. Dieser Eingriff wird üblicherweise ambulant in Lokalanästhesie und Sedierung durchgeführt und ist dadurch keine Belastung für die Patienten. Ein späterer störungsfreier Ablauf der Dialyse hängt wesentlich von der korrekten Implantation des Katheters ab.
Bei guter Funktion eines AV-Shunts, oder wenn die Dialysebehandlung beendet werden konnte bei wieder einsetzender Nierentätigkeit, kann der Demerskatheter in einem kleinen riskoarmen Eingriff ambulant wieder entfernt werden.

Der Operationssaal des AOZ ist mit einer modernen Narkoseeinheit mit Möglichkeit der lückenlosen Überwachung der Beatmungs- und Kreislaufparameter ausgestattet. Sämtliche in der ambulanten Chirurgie üblichen Narkose- und Anästhesieverfahren können durchgeführt werden. Die medizintechnische Ausstattung ist auf dem neuesten Stand und garantiert zusammen mit der hochwertigen raumlufttechischen Anlage ein hohes Maß an Patientensicherheit. Es ist eine Patientenschleuse vorhanden und geräumige, helle Aufwachräume mit Überwachungsmöglichkeit unmittelbar angeschlossen.
Hernien
Mithilfe modernster Kunststoffnetze werden Brüche der Bauchdecke oder der Leiste in einem kurzen operativen Eingriff in Allgemeinnarkose oder Lokalanästhesie heute sicher und spannungsfrei veschlossen. In den meisten Fällen ist dies unter ambulanten Bedingungen möglich. Neben Nabelbrüchen kommen auch Brüche der Mittellinie oberhalb des Nabels, seltener Leistenbrüche und Narbenhernien zur ambulanten Operation. Auch hier herrscht wie in der Gefäßkatheterchirurgie das Gebot höchster Sterilität zur Vermeidung von Wundinfektionen. Die Voraussetzungen an einen OP-Saal zur Durchführung hochsteriler Eingriffe sind im AOZ-Wilhelmshöhe vorhanden und werden in regelmäßigen Begehungen der Hygienekommission des Gesundheitsamtes kontrolliert. Vorteile der ambulanten Hernienchirurgie sind neben der raschen Rückkehr in die häusliche Umgebung die frühe Vollmobilisation und das geringere Infektions- und Thromboserisiko.
Weichteil-Operationen
Geschwülste des Weichgewebes wie Lipome oder chronische entzündliche Prozesse werden unter den Bedingungen eines OP-Saals ebenso sicher entfernt wie unklar vergrößerte Lymphknoten zur artdiagnostischen Abklärung. Fast alle chirurgischen Eingriffe der Körperoberfläche sind inzwischen eine Domäne der ambulaten Chirurgie. Nach einer kurzen Überwachungsphase in unseren Aufwachräumen, ist schon nach ein bis zwei Stunden die Entlassung in die Häuslichkeit möglich. Voraussetzungen für eine solche ambulante Operation sind neben Nüchternheit und Ausschluss von Kontraindikationen im Vorfeld die lückenlose postoperative Betreuung durch Angehörige zuhause.
Proktologische Operationen
Erkrankungen des unteren Darmtrakts und des anorektalen Verschluss-Systems sind verbreitet und bedürfen der Behandlung von Spezialisten. Operative Maßnahmen in diesem funktionell hochsensiblen Bereich werden zum überwiegenden Teil ambulant durchgeführt. Die Kombination mit konservativen Verfahren in einem gestaffelten, stadienadaptierten Therapiekonzept ist an die Stelle radikaler, teils funktionell beeinträchtigender Operationen getreten. Gleichwohl kann bereits durch einen relativ begrenzten operativen Eingriff ein chronisches Hämorrhoidalleiden dauerhaft geheilt werden. Domäne der ambulanten Proktochirurgie sind neben Hämorrhoiden fortgeschrittener Stadien auch Analfissuren, Marisken, Fisteln und Eingriffe bei Schließmuskelschwäche. Notfallmäßig werden perianale Abszesse in Narkose ausgeräumt und saniert.